Das Abwasser in Unterengstringen!

Gestern

Abwasser, diese stinkende, gelbbraune Brühe wurde nicht entsorgt, sondern beseitigt. Wo möglich, wurde die Brühe in Flüsse oder Seen geleitet – und so galt für manches Gewässer Badeverbot. Als die Städte grösser wurden, nahm auch der Gestank zu. Die Reichen flüchteten auf das Land, viele mussten bleiben und wurden krank. 1867 breitete sich in Zürich die Cholera aus.

Heute

Auch heute produzieren wir diese Brühe. Da wir inzwischen fliessend Wasser in unseren Wohnungen und Häusern haben, können wir das Abwasser wirkungsvoller entsorgen. Von der Toilette oder dem Lavabo, der Badewanne, Dusche, ... verschwinden Kot, Urin und andere Stoffe in Wasser gelöst durch ein geniales Rohrsystem unter dem Boden. Sie gelangen zuerst in die Kläranlage. Unsere Anlage ist Teil der Limeco in der Silbern Dietikon. Da, wo das geklärte Wasser in die Limmat geleitet wird, gibt es nichts Verdächtiges mehr – weder zu sehen noch zu riechen.

Morgen

Das grösste Problem unserer Toiletten: Flüssiges und Festes wird gemeinsam weggespült. Nur voneinander getrennt, lassen sich Urin und Fäkalien zu neuen Stoffen veredeln.

Wer trennt, findet Phosphor, Kohlenstoff zum Heizen und Gold! Aus der braunen Brühe, die in die Kläranlage fliesst, lassen sich wertvolle Stoffe gewinnen. Hier nur drei von etlichen Beispielen: Phosphor für unsere Gesundheit, Energie zum Heizen und Gold.

Ja, Gold: schweizweit 40 Kilogramm. Finanziell lohnt sich die Wertstoffgewinnung aus dem Abwasser noch nicht. Dass aber sauberes Wasser die Kläranlage verlässt und in unsere Flüsse fliesst, ist zumindest schon mal Gold wert.